Historie

Bauen für das Gemeinwohl

1927 gründete der „Verein für Innere Mission – Stadtmission Hamburg“ ein gemeinnütziges Wohnungsunternehmen, das nach dem Gründer der Inneren Mission, Johann Hinrich Wichern, benannt wurde. Mit der Wichern Baugesellschaft erweiterte der Verein sein soziales Engagement für arme und in Not geratene Menschen, um unmittelbar auf die herrschende Wohnungsknappheit und die prekären Wohnverhältnisse einzuwirken. Diese besondere Gründungsgeschichte prägt bis heute das unternehmerische Handeln der Wichern Baugesellschaft.

Die Anfänge

Welche Umstände haben zur Gründung der Wichern Baugesellschaft geführt? Wie wohnte es sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Unternehmen Sie mit uns einen Streifzug durch die Geschichte.

Zeitraffer

Wie ging es nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weiter? Wie schaffte es die Wichern Baugesellschaft ihren Wohnungsbestand zu erweitern? Im Zeitraffer zeigen wir Ihnen, wie die Geschichte bis heute weitergeht.

Besondere Bauvorhaben

Was unterscheidet die Wichern Baugesellschaft von anderen Wohnungsunternehmen? Vier außergewöhnliche Bauvorhaben aus der jüngeren Zeit stehen beispielhaft für unser Engagement in Hamburg.

Streifzug durch die Geschichte

Die Wichern Baugesellschaft wurde 1927 gegründet. Ausgangssituation waren die prekären Wohnverhältnisse in Hamburg. Im Mitteilungsblatt „Aus der Hamburger Stadtmission“ von 1926 heißt es: „Was sie zum Leben nötig haben, das ist Luft und Sonne. Aber das große Heer der Heimatlosen in dem Schattenreich des Wohnungselends hat nicht einmal so viel Luft und Raum, wie man einem Verbrecher im Zuchthause gesetzlich zusichert.“ Ziel der Wichern Baugesellschaft war es daher, Mietshäuser mit zweckmäßigen, gesunden und sanitär modern eingerichteten Klein-Etagen-Wohnungen zu tragbaren Mieten zu bauen. Den Anfang machten 229 Wohnungen am Rübenkamp in der Nähe des Barmbeker Krankenhauses. Von 1929 bis 1931 errichtete das junge Wohnungsunternehmen 668 Wohnungen – dies ist auch nach heutigen Maßstäben eine beachtliche Leistung.

Zeitraffer: 1949 bis heute

Anfang der 1950er Jahre baute die Wichern Baugesellschaft ihre im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wohnanlagen wieder auf. Im Laufe der Jahrzehnte erweiterte das Unternehmen seinen Wohnungsbestand mit Schwerpunkten in den Stadtteilen Winterhude, Barmbek, Wilhelmsburg, Allermöhe und im Münzviertel. Der Zuwachs an Wohnungen erfolgte durch verschiedene Neubauten und Zukäufe von Wohnanlagen. Der geförderte Wohnungsbau spielte dabei eine wichtige Rolle.

Besondere Bauvorhaben

Vier außergewöhnliche Bauvorhaben aus der jüngeren Zeit stehen beispielhaft für unser Engagement in Hamburg: Der Wichernhof in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofes, die Wohnanlage Rübenkamp in Barmbek-Nord, der Neubau von Familienwohnungen in Neuwiedenthal und die Sanierung des „Schwarzen Schlosses“ an der Max-Brauer-Allee.

Ein Hoffnungsort für Hamburg

Nachdem Anfang 2000 das Transrapid-Projekt aufgegeben wurde, konnte die Wichern Baugesellschaft das Grundstück zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und der Amsinckstraße bebauen. 2004 wurden 111 öffentlich geförderte Wohnungen fertig gestellt. Auch die Tagesaufenthaltsstätte „herz as“ und die Notunterkunft „haus jona“ wurden in speziell konzipierten Räumlichkeiten im Gebäude integriert. In dem Gesamtkomplex, der „Wichernhof“ getauft wurde, fand außerdem die Geschäftsstelle der Hamburger Stadtmission, heute „hoffnungsorte hamburg“, ihren neuen Platz.

Erhalt von 276 bezahlbaren Wohnungen

Die Wohnanlage Rübenkamp, Fraenkelstraße und Schaudinnstwiete ist die erste der Wichern Baugesellschaft. Sie wurde um 1930 errichtet, im Zweiten Weltkrieg zerstört, Anfang der 1950er Jahre wiederaufgebaut und immer wieder teilsaniert. Von 2011 bis 2013 wurde die Innenhoffassade schließlich grundlegend modernisiert. Das Vorhaben zählt zu den größten Einzelprojekten in der Geschichte der Wichern Baugesellschaft, was sowohl den Umfang, die Planung, die Umsetzung als auch die Finanzierung betrifft.

Kreative Idee zur Sanierung einer Parkpalette

Eine Parkpalette in Neuwiedenthal, die zu einer Wohnanlage aus den 1970er Jahren gehört, wurde nicht mehr ausreichend genutzt. Es stand jedoch eine kostenintensiven Betonsanierung an. Daraus entwickelte sich die Idee, die Parkpalette zu sanieren, im unteren Teil weiterhin Parkplätze vorzuhalten und auf dem Oberdeck öffentlich geförderten Wohnraum zu errichten. 2015 waren die zwischen 97 und 109 Quadratmeter großen Familienwohnungen fertiggestellt. Möglich wurde das Projekt durch einen Holzrahmenbau.

„Ausgezeichnete“ Denkmalpflege

Die zunehmend baufällige Anlage der von Nyegaard-Stiftung in Altona wurden von manchen als „Schwarzes Schloss“ bezeichnet. Das Stift, das alleinstehenden Frauen mit geringem Einkommen ein Leben im Alter bietet, wird seit 2006 von der Wichern Betreuungsgesellschaft verwaltet. Unter ihrer Federführung wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble zwischen 2008 und 2012 aufwendig modernisiert und barrierearm umgebaut. 2011 wurde das Bauvorhaben mit dem Preis für Denkmalpflege der Patriotischen Gesellschaft von 1765 ausgezeichnet.

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